Skip to main content
Sara Zaetta - «Ich bin wieder zurück und möchte mit dem LK Zug zurück an die Spitze»

«Ich bin wieder zurück und möchte mit dem LK Zug zurück an die Spitze»

Sabrina Tanner
29 November 2023

Die Schulter ist im Handball ein wichtiges und gleichzeitig verletzungsanfälliges Gelenk – das musste auch Sara Zaetta erfahren, als ihre Schulterverletzung sich schleichend im Handballalltag einbrachte. Im Interview erzählt Sara über ihren Weg zurück, die Emotionen der vergangenen Monate und ihre ersten Spiele nach der Operation.

Wie bist du damals zum Handball gekommen? Was reizt dich an dieser Sportart besonders?

Sara: Ich bin damals durch eine Kollegin zum Handball gekommen – sie hat mich ins Probetraining mitgenommen. Es hat mir von Anfang an gefallen und so habe ich vor sieben Jahren mit dem Handballspielen begonnen. Handball ist eine sehr dynamische und kämpferische Sportart, das gefällt mir. Zudem liebe ich es, im Team zu spielen und kann mir nicht vorstellen, einen Einzelsport auszuüben.

Du hast dich im vergangenen Jahr verletzt – in welcher Situation hast du dir deine Verletzung zugetragen?

Sara:
Ich hatte bereits über zwei Jahre stetige Schulterprobleme. Dennoch habe ich über eine längere Zeit weitergespielt, obwohl die Schmerzen immer stärker wurden. Ich habe mich nicht in einer spezifischen Situation verletzt, vielmehr kam die Verletzung schleichend und wurde stetig schlimmer.

Wann hast du realisiert, dass es sich um eine langwierige Verletzung handelt? Erinnerst du dich an die Gedanken, die du in diesem Moment hattest?

Sara: I
ch begann zu merken, dass etwas nicht stimmt, als meine Schmerzen auch nach einer Handballpause und der Eigenblutspritzen-Therapie überhaupt nicht besser wurden. Selbst die Kortison Spritze half nicht – es war klar, dass der Einsatz der Kortison Spritze die letzte Option vor einer Operation ist.
Nach dem Versuch mit dem Kortison, der keine Verbesserung brachte, musste ich eine Operation machen. Als ich sodann einen OP-Termin hatte, war ich auf der einen Seite traurig, da ich wieder für eine längere Zeit ausfiel und damit auch die U19-Europameisterschaft in Rumänien verpasste. Auf der anderen Seite war ich guter Dinge, dass ich nach der Reha wieder schmerzfrei spielen kann – das ist nach zwei Jahren mit Schmerzen ein Grund zur Freude.

Wie lange ist das nun schon her? Wie fühlst du dich aktuell?

Sara:
Jetzt ist es ziemlich genau ein halbes Jahr her, seit ich operiert wurde. Ich kann wieder ohne Schmerzen Handball spielen, was ich eine lange Zeit nicht konnte. Ich fühle mich dementsprechend sehr gut und freue mich, wieder dabei zu sein.

Woraus bestand deine Rehabilitation in den ersten zwei Monaten? Welche Behandlungen standen an?

Sara: I
ch hatte bereits am Folgetag der Operation das erste Mal Physio, wo ich mit der leichten Bewegungstherapie der Schulter begann und mir die Therapeutin die Übungen für die kommenden Wochen gezeigt hat. Während diesen Wochen war das Wichtigste, die Beweglichkeit wieder zurückzubekommen. In diesen ersten 6 Wochen nach der Operation hatte ich zudem eine Schulterschiene, die ich, ausser während den Schulterübungen, durchgehend tragen musste. Nach diesen 6 Wochen konnte ich die Schiene weglassen, mit einer Ausnahme, und zwar wenn ich unter vielen Menschen war. Auch wenn ich meine Schulter für weitere sechs Wochen nicht belasten durfte, konnte ich mich so frei bewegen, wie ich konnte.

Wie war dein Befinden während der Rehabilitation?

Sara:
Meine Reha verlief sehr gut und ich hatte kaum Schmerzen. Zu Beginn, nach der Operation im Spital und einige wenige Tage anschliessend zu Hause, hatte ich Mühe mit der Aussenrotation – mir wurde immer schwindelig. Dies wurde jedoch schnell besser.  Da ich in den ersten 6 Wochen keine Innenrotation machen durfte, ging es länger, bis ich diese Bewegungen wieder gut ausführen konnte. Das merke ich auch heute noch – ich bin noch ein wenig eingeschränkt und komme in der Rotation noch immer nicht so weit wie mit der linken Schulter. Das ist aber normal bei dieser Verletzung und nicht weiter schlimm.
Als ich langsam anfangen durfte mit der Wurfbewegung, musste ich bereits nach kurzer Zeit wieder aufhören – ich merkte, dass ich meiner Schulter mehr Zeit geben muss. Es war für meine Schulter wichtig, dass ich an diesem Zeitpunkt nochmals einen Schritt zurück gemacht habe.

Hattest du während dem Aufbau das Gefühl, die Fortschritte kommen zu wenig schnell? Wie bist du damit umgegangen?

Sara:
Grundsätzlich hatte ich dieses Gefühl gar nicht, da ich viel schneller wieder zurück auf dem Spielfeld stand als ich zu Beginn gedacht habe. Zudem konnte ich bereits nach 3-4 Monaten wieder einige Übungen im Training mittrainieren und durfte auch in der Verteidigung mittun. Deswegen hatte ich gar nicht das Gefühl, dass ich so lange ausgefallen bin.

Soeben hattest du deine ersten Spiele nach der Verletzung – waren das die letzten Tests, die es zu bestehen galt?

Sara:
Mein erstes Spiel hatte ich in der SPL 2, wo ich erstmal nur verteidigen durfte. Auch im anschliessenden SPL1-Spiel stand ich erstmals nur in der Verteidigung – das waren bereits die ersten Tests für meine Schulter, wieder in einem Ernstkampf zu spielen. Da es sehr gut geklappt hat, konnte ich sodann im nächsten Spiel für eine kurze Zeit in den Angriff – das war der zweite Test, der zum Glück auch gut gegangen ist. Nach diesem vorsichtigen Herantasten bin ich jetzt wieder voll zurück in der Saison – ohne Einschränkungen.

Ist trotz Genesung noch eine gewisse Zurückhaltung vorhanden im Zweikampf? Spielt noch eine gewisse „Angst“ mit?

Sara:
Ich habe keine Zweifel daran, dass meine Schulter der Belastung standhält. Ich habe viel investiert und bin froh, dass sich dieser Einsatz nun auszahlt. Nach wie vor mache ich regelmässig meine Übungen und wärme mich vor Trainings und den Matches jeweils gut auf – dann kommts gut.

Was hat dich motiviert, dich zurückzukämpfen?

Sara:
Ich bin noch jung und ich will noch viel erreichen. Mir macht Handball immer noch sehr viel Spass und ich will mit dem LK Zug wieder an die Spitze.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.